Nahverkehrsbranche präsentiert sich mit dem „CleanShuttle“ als Vorreiter nahverkehr-muenchen-umwelt

Bereits heute ersparen Busse und Bahnen in Deutschland 20 Millionen Autofahrten am Tag. Die vom 6. bis 17. November 2017 in Bonn stattfindende Weltklimakonferenz COP 23 haben die Stadtwerke Bonn (SWB), der Nahverkehr Rheinland (NVR), der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie weitere beteiligte Akteure zum Anlass genommen, um Bus und Bahn im Rahmen eines Aktionstages noch stärker als attraktive und vor allem klimafreundliche Alternative im Mobilitätsangebot zu positionieren.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die öffentliche Vorstellung des CleanShuttle, der die rund 25.000 Teilnehmer der Weltklimakonferenz in den nächsten zwei Wochen umweltfreundlich mit Elektro-, Brennstoffzellen- und Hybridbussen befördern wird.

Ein absolutes Novum im Rahmen einer Weltklimakonferenz: Verkehrsunternehmen aus verschiedenen Städten stellen für den CleanShuttle modernste, emissionsarme Batterie-, Brennstoffzellen- und Hybridbusse zur Verfügung. Die Fahrzeuge kommen auf drei Linien im Bonner Stadtgebiet und zum Flughafen Köln/Bonn zum Einsatz und demonstrieren damit schon heute, wie klimafreundliche Mobilität auf der Straße in Zukunft aussehen kann.

Organisiert wird der Busshuttle von den Verkehrsbetrieben der Stadtwerke Bonn, die bundesweit einer der Vorreiter beim Thema alternative Antriebe sind, und dem VDV. Unterstützt werden die Organisatoren durch Fahrzeuge und Personal der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (BOGESTRA), der Düsseldorfer Rheinbahn und der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB).

Die RVK (Regionalverkehr Köln GmbH) shuttelt während der Weltklimakonferenz die Besucher mit einem ihrer Brennstoffzellen-Hybridbusse vom Bahnhof in Bad Godesberg zur Wasserstoff-Ausstellung ins Deutsche Museum Bonn. Seitens der Bushersteller schickt zudem SILEO einen Elektrobus nach Bonn. Als weitere Partner unterstützen die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) und der internationale Dachverband der Verkehrsunternehmen (UITP) den Shuttleverkehr.

Für Inhaber eines Kongresstickets ist die Nutzung des CleanShuttles kostenlos, möglich macht das eine finanzielle Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen. Und auch für den Bau des neuen Haltepunktes „Bonn UN Campus“ hat die Landesregierung von NRW einen Großteil der Kosten übernommen.

Die Haltestelle, die aus Anlass der Weltklimakonferenz früher als geplant fertiggestellt und eröffnet wurde, verbessert die Schienenanbindung an das Bundesviertel. Davon profitieren künftig täglich rund 4.000 Berufspendler. Ursprünglich sollte die Inbetriebnahme erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 erfolgen. Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland und die DB Station&Service haben die Bauarbeiten jedoch beschleunigt, um den rund 25.000 erwarteten Teilnehmern aus 190 Ländern eine optimale Anreise zur Weltklimakonferenz COP 23 zu ermöglichen.

TramTrain aus Karlsruhe trifft auf CleanShuttle in Bonn

Neben dem CleanShuttle stand am heutigen Aktionstag noch ein weiteres umweltfreundliches Verkehrsmittel im Blickpunkt: Die Zweisystem-Stadtbahn der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Die sogenannte TramTrain sorgt seit 25 Jahren im Rahmen des „Karlsruher Modells“ für ein leistungsfähiges Nahverkehrsangebot und umsteigefreie Mobilität, denn sie befährt sowohl das innerstädtische Straßenbahnnetz als auch regionale Eisenbahnstrecken. Zum heutigen Aktionstag hat sich um 11 Uhr ein TramTrain mit rund 100 Fahrgästen von Karlsruhe aus auf den Weg nach Bonn gemacht, um am neuen Haltepunkt „Bonn UN Campus“ symbolisch den Staffelstab von der elektrischen Bahn an den elektrischen Bus zu übergeben.

ÖPNV-Branche fordert von der neuen Bundesregierung
bessere Rahmenbedingungen

Der unter dem Titel „Deutschland-Tag des Nahverkehrs“ organisierte Aktionstag am Haltepunkt UN Campus und der zweiwöchige CleanShuttle-Verkehr zur Weltklimakonferenz verdeutlichen einmal mehr das Engagement der öffentlichen Verkehrsunternehmen für Mobilität und Klimaschutz. Schon heute werden 60 Prozent der Verkehre durch Eisenbahnen, U-, Straßen- und Stadtbahnen elektrisch erbracht, in den Großstädten und Ballungsräumen sind es sogar über 80 Prozent.

Die Nahverkehrsunternehmen in Deutschland investieren darüber hinaus in moderne, emissionsarme Fahrzeuge, Leistungserweiterungen und attraktive Angebote. Und das zeigt Wirkung: Im letzten Jahr sind erstmals über zehn Milliarden Kunden mit Bussen und Bahnen unterwegs gewesen, im ersten Halbjahr 2017 nutzen bereits 5,2 Milliarden Fahrgäste den ÖPNV, ein erneutes Wachstum von 1,5 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2016.

Vor dem Hintergrund der hohen Schadstoffbelastung in vielen Städten und der aktuellen Debatte um drohende Fahrverbote führt damit kein Weg am Ausbau des ÖPNV vorbei, wenn das Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung sichergestellt werden soll. Die Verkehrsunternehmen in Deutschland sind bereit, ihren Beitrag für eine nachhaltige Verkehrswende zu leisten, benötigen dafür aber die Unterstützung der Politik. Die Branche fordert daher vom Bund ein ÖPNV-Sonderprogramm in Höhe von 15 Milliarden Euro über die nächsten zehn Jahre, um die Modernisierung und den Ausbau des kommunalen Nahverkehrs entscheidend voranzubringen.

 

Weitere Informationen zum CleanShuttle und zur Weltklimakonferenz COP 23 finden Sie unter www.cleanshuttle-bonn.com.