“Der Bus bewegt besser” – Kampagne des VDV

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Morgen fällt der Startschuss für den 4. Deutschland-Tag des Nahverkehrs. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Infrastrukturinitiative „Damit Deutschland vorne bleibt“ rufen zusammen mit rund 40 Verkehrsunternehmen Bund und Länder dazu auf, sich stärker für den Öffentlichen Verkehr zu engagieren. Im Fokus des diesjährigen Aktionstages steht der Bus. Der ist nicht nur tragende Säule der Mobilität, sondern vor allem auch ein wirksames und unverzichtbares Instrument für den Klimaschutz.

Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele in puncto Klimaschutz gesteckt. Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen um bis zu 95 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden. Ein erster Schritt sieht die Reduzierung um 40 Prozent bis 2020 vor. „Bis zum Jahr 2020 ist es allerdings nicht mehr lange hin“, betont Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). „Wenn man die Treibhausgasemissionen bis dahin weiter deutlich reduzieren will, ist im Verkehrssektor ein Umdenken und Umsteuern dringend nötig. So führt etwa im kommunalen Verkehr aus Klima- und Umweltschutzgründen kein Weg am Ausbau des Bus- und Bahnangebots vorbei.“

Klimaschützer Bus

Vor diesem Hintergrund rückt der VDV im Rahmen einer Kampagne gemeinsam mit der Infra Dialog Deutschland und beteiligten Verkehrsunternehmen den modernen ÖPNV-Linienbus in den Fokus. „Bundesweit befördern über 36.000 ÖPNV-Busse jährlich mehr als vier Milliarden Fährgäste. Der Bus ist damit nach wie vor das am häufigsten genutzte Nahverkehrsmittel. Durch seine Flexibilität und sein gutes Preis-/Leistungsverhältnis ist er vielerorts das Rückgrat eines funktionierenden und leistungsstarken ÖPNV-Systems. Und er ist, gemessen am Pkw, ein echter Klimaschützer. Leider wird der Bus immer wieder mal zu Unrecht als Verursacher von Schadstoffproblemen im Straßenverkehr kritisiert, dabei ist genau das Gegenteil der Fall“, so Fenske.

Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes spart jede Fahrt mit dem Linienbus mindestens die Hälfte der Emissionen an Treibhausgasen gegenüber dem Pkw. Während ein durchschnittlicher Pkw mit einer zugrunde gelegten Auslastung von 1,5 Personen 142 Gramm pro Personenkilometer ausstößt, fallen beim herkömmlichen Linienbus mit einer Auslastung von 21 Prozent lediglich 76 Gramm an. Bei einer durchschnittlichen Fahrt über 10 Kilometer werden so 660 g weniger Treibhausgase ausgestoßen als bei der Fahrt mit dem Auto. „Und damit sind die Einsparpotenziale im Bereich der Emissionen noch nicht mal ausgeschöpft“, unterstreicht Jürgen Fenske.

Elektromobilität wird im Nahverkehr verstärkt eingesetzt

„Denn neben den mit EURO VI-Norm äußerst abgasarmen Dieselbussen stehen zahlreiche weitere innovative Antriebsarten in den Startlöchern. Allen voran der Elektrobus, der momentan bereits in 30 Verkehrsunternehmen bundesweit ausgiebig getestet wird. Die Elektromobilität ist seit jeher eine Domäne des Nah- und Eisenbahnverkehrs, über 60 Prozent unserer Verkehre fahren wir elektrisch. Da ist es nur logisch, dass wir diese Technologie jetzt auch im Busbereich testen und in Zukunft verstärkt einsetzen werden“, erklärt Fenske.

VDV Kampagne “Der Bus bewegt besser”

Am 16. September 2016, zeitgleich mit dem Beginn der Europäischen Woche der Mobilität, fällt der Startschuss für die bundesweite Kampagne „Der Bus bewegt besser“. Am diesjährigen Deutschland-Tag des Nahverkehrs laden Verkehrsunternehmen im gesamten Bundesgebiet Fahrgäste, Prominente, Politiker und Journalisten zu einer zehn Kilometer langen „Testfahrt“ in einem Bus der neuesten Generation ein.

Ein Sack Sonnenblumen als Symbol
für die Co2 Einsparungen

Die Fahrgäste können sich so aus erster Hand über die Vorzüge des Busses informieren und erhalten am Ende der Fahrt einen „CO2-Sparsack“, der symbolisch in Form von Sonnenblumenkernen das Gewicht des eingesparten CO2 darstellt. Zum Ende der Europäischen Woche der Mobilität treffen sich die Branchenvertreter des VDV dann mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Berlin, um für weitere Förderung eines modernen Bussystems bei der Bundesregierung und im Parlament zu werben.

Mehr Investitionen für Elektrobusse im Nahverkehr

„Wir benötigen vom Bund Unterstützung für die Entwicklung der Elektrobusse, denn diese sind noch lange nicht so wirtschaftlich und zuverlässig wie unsere anderen Fahrzeuge. Das ist bei dieser noch relativ jungen Technologie aber auch ein Stück weit normal und gehört zum Entwicklungsprozess. Zugleich müssen und wollen wir auch vielerorts die vorhandenen Busflotten modernisieren, um den Fahrgästen eine möglichst hohe Qualität anzubieten und unseren Beitrag zum Klimaschutz weiter zu verbessern. Dabei sehen wir vor allem die Bundesländer in der Pflicht, die bislang keine Busförderung bereitstellen“, so Fenske.

Weiterführende Infos:

Hybridbusse im Nahverkehr – Busfahren heißt Klimaschutz!

Busfahrer im Nahverkehr – ein Job für die Umwelt!

Werden Sie Klimaschützer – als Busfahrer in Augsburg!
Die gesamte Busflotte besteht aus Erdgasbussen.